» Wenn ein Massivholz Fugen bekommt, ist das noch lange kein Mangel.«
Wieland Lehmann ist Parkettlegermeister… mehr
Woran erkennt man einen guten Sachverständigen? „Daran, dass er spezialisiert ist“, findet Wieland Lehmann, „und dass er selbst handwerkliche Erfahrung mitbringt.“ Der 51-Jährige arbeitet neben seiner Gutachtertätigkeit als Parkettlegermeister im eigenen Betrieb und weiß deshalb von den Nöten, mit denen Handwerker oftmals zu kämpfen haben.
Zu diesen gehören nach Lehmanns Erfahrung leider auch Kunden, die mit überzogenen Ansprüchen an den Handwerker herantreten. Ansprüche, die so häufig gar nicht erfüllbar sind. „Ein Dauerbrenner bei den Beanstandungen ist die Fuge, vor allem während der Heizperiode“, erzählt Lehmann. „Häufig wünschen sich die Leute breite Landhausdielen in ihrem zu Hause. Gleichzeitig erwarten sie eine Oberfläche, die glatt ist wie ein Klavierflügel.“ Dabei werde gern eine physikalische Gegebenheit übersehen: Umso breiter das Holz, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Fugen bilden.
„Ein Massivholz kann Fugen bekommen, das ist noch kein Mangel“, weiß der Gutachter. Sein Anspruch ist es daher, eine Handwerksleistung realistisch und ehrlich zu beurteilen. Dass immer mehr Privatkunden vermeintliche Makel monieren, wegen derer sie die Zahlung einer Leistung verweigern, sieht der Sachverständige dem Zeitgeist geschuldet. In Zeiten, in denen Geiz geil ist und Ratgeber erscheinen, die sagen, wie man Zahlungen umgehen kann, ist diese Haltung für Lehmann eine natürliche Folgeerscheinung. Deshalb möchte er „ordentlichen Handwerkern den Rücken stärken“ – das allerdings ohne schlechte Leistungen schönzureden. Allerdings kennt er auch Situationen, in denen bereits ein Gespräch reicht, um die Lage zu verbessern. „Manchmal sind das verhärtete Geschichten zwischen Auftraggeber und Handwerker. Ein neutraler Dritter kann da helfen, die Sache zu entspannen.“
Ähnlich problematisch wie Kunden, die das Haar in der Suppe suchen, empfindet Lehmann Bausachverständige, die das ganze Spektrum abdecken wollen. An einem Tag ein Dach fachmännisch beurteilen und am nächsten mit dem gleichen Sachverstand den Fußbodenaufbau untersuchen – ob das so funktionieren kann, wagt der gelernte Parkettlegermeister zu bezweifeln. „Wenn ich vermeintlich alles abdecke, schlägt sich das auch in der Qualität nieder.“ Wer seine Leistung durch einen Sachverständigen beurteilt haben möchte, dem empfiehlt Lehmann einen Anruf bei der jeweiligen Handwerkskammer – dort erhält man in der Regel mehrere Empfehlungen – Praxisbezug garantiert.
Wieland Lehmann ist seit 30 Jahren im Parkettbereich tätig. Interessiert hat er sich für die Tätigkeit des Parkettlegers, seit er denken kann. Doch die Arbeit im Betrieb wollte er irgendwann um eine zusätzliche Komponente erweitern. „Ich bin vor etwa zehn Jahren an einen Punkt gekommen, an dem ich eine gewisse Betriebsblindheit befürchtet habe.“ Die Arbeit als Sachverständiger ist für ihn in zweifacher Hinsicht ein Gewinn. „Als Gutachter bekommt man unheimlich viel mit. Gleichzeitig ist man bei dieser Tätigkeit gezwungen, sehr genau hinzusehen – und lernt so, Fehler, die andere gemacht haben, zu vermeiden.“ eg
Kontakt:
Wieland Lehmann, Leistenstraße 9, 97082 Würzburg,
Tel. 0931/8804442, Fax 0931/880 29 880, mail@dasparkett-lehmann.de
oder: Kirchbergring 49, 97999 Igersheim, Tel. 07931/42924